14. Juli 2018 | bayernhafen
Wettbewerbsfähigkeit des Binnenschiffs steigern
Auswirkungen des Schiffsstaus für die Donauhäfen
Regensburg, 03.07.2018. Seit Freitag, 29.06., erreichen wieder aus Richtung Deggendorf kommende Schiffe die bayernhafen-Standorte Regensburg und Passau. Am späten Donnerstagabend hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt die Schifffahrtssperre auf dem 25 km langen Donauabschnitt aufgehoben. Eine ganze Woche bestand die Schifffahrtssperre nach einer Festfahrung von zwei Schiffen in der Nähe von Pfelling. Zu dieser ungewöhnlich langen Vollsperrung der Wasserstraße sagt Christian Hantke, Geschäftsleiter/Werkleiter beim Zweckverband Donau-Hafen Deggendorf: „Der wasserseitige Umschlag im Hafen Deggendorf war praktisch zum Erliegen gekommen.“ Allein im Hafen Deggendorf warteten rund 30 Schiffe und Schubleichter auf die Aufhebung der Schifffahrtssperre – diese haben zusammen eine Ladekapazität von über 55.000 Tonnen. Mehr als 2.000 Lkw wären nötig, um eine solche Transportkapazität zur Verfügung zu stellen. Stoßstange an Stoßstange entspricht das auf der A3 einem Stau auf der halben Distanz zwischen Deggendorf und Regensburg. Und das eine ganze Woche lang.
Nachdem sich der Stau auf der Donau aufgelöst hat, drehten sich auch am Samstag die Hafenkräne in Regensburg und Passau. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der Unwägbarkeiten im Donauabschnitt Straubing-Vilshofen finden derzeit auch Leichterungen statt. In den bayernhafen-Standorten Regensburg und Passau passen die Güterschiffe ihre Ladung an die tagesaktuelle Abladetiefe an, indem ein Teil ihrer Ladung auf ein weiteres Schiff umgeladen oder an Land zwischengelagert wird. Für diesen Zweck stehen in den beiden Häfen Lagerkapazitäten zur Verfügung. Zukünftig bietet bayernhafen am Standort Passau-Schalding die für die Schifffahrt und verladende Wirtschaft so wichtige Funktion des Leichterns auch direkt den Schifffahrtstreibenden an, was diesen Kosten spart.
Bayernhafen unterstützt so den vom Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer für diese Legislaturperiode angekündigten Maßnahmenkatalog, mit dem das System Hafen-Schiff- Wasserstraße noch leistungsfähiger werden soll. Der Haushaltsausschuss im Bundestag hatte letzte Woche bereits zur Unterstützung der Schiene einer Senkung der Trassenpreise zugestimmt. Die Binnenhäfen als Verknüpfungs-Experten bieten allerbeste Rahmenbedingungen, um Bahn und Binnenschiff weiter nach vorn zu bringen.
„In der Kombination aus unserer Infrastruktur und unseren Dienstleistungen machen wir Bahn und Binnenschiff für Unternehmen attraktiv“, sagt Joachim Zimmermann, „wir sind das integrative Moment, die Schnittstelle zwischen den Verkehrsträgern. Und im Gegensatz zur Straße haben Schiene und Wasserstraße noch Potenzial, weitere Verkehre aufzunehmen. Wir setzen daher auf den Dialog aller Beteiligten, denn bei Individualisierung und Digitalisierung haben beide Verkehrsträger noch Luft nach oben. Wir von unserer Seite werden intensiv mitwirken, dass Bahn und Binnenschiff nach ihren Stärken eingesetzt werden. Die faire Arbeitsverteilung der Verkehrsträger ist ein großes Thema – wir sind dabei.“