Paarige Verkehre fürs Boden-Management
Blasius Schuster nutzt Bahn und Binnenschiff
Wo gebaut wird, müssen große Erd- und Bauschuttmassen bewegt werden: beim Aushub von Baugruben, beim Rückbau alter Gebäude, im Tagebau und bei der Rekultivierung. Diese Massen sind eine wesentliche Ressource, denn sie können vielfach wiederverwendet werden. Voraussetzung dafür ist ein professionelles Boden-und Reststoff-Management: ein Fall für die Blasius Schuster Unternehmensgruppe, die ihr Logistiknetz um einen trimodalen Standort im bayernhafen Aschaffenburg erweitert hat.
Was genau passiert beim Boden-Management?
In Schritt 1 holt Blasius Schuster Böden aus Tiefbaumaßnahmen ab und bringt sie zu seinen Standorten. Die Böden werden analysiert und in Verwertungsklassen eingeordnet, zudem werden nicht mehr verwertbare mineralische Massen entsorgt.
In Schritt 2 erzeugt Blasius Schuster in seinen Aufbereitungsanlagen aus 95 (!) Prozent der Baustellenabfälle sekundäre Rohstoffe – in einem je nach Bodenbeschaffenheit differenzierten physikalisch-mechanischen Verfahren. So entstehen güteüberwachte Sekundärbaustoffe, die als Ersatz für herkömmliche Baustoffe in vielen Bereichen des Erdbaugewerks eingesetzt werden: vom Straßenbau bis zur Landschaftsgestaltung.
In Schritt 3 bringt Blasius Schuster die aufbereiteten Böden zu den Baustellen, wo Baugruben verfüllt und Landschaften wiederhergestellt oder neugestaltet werden. Die Verwendung der Ersatzbaustoffe schont die immer knapper werdenden natürlichen Ressourcen und leistet einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Für Bauschutt und Betonbruch aus Abbruchprojekten hat Blasius Schuster inzwischen sogar technische Verfahren und Lieferstrukturen entwickelt, die eine Wiederverwendung wesentlicher
Mengen in Betonwerken ermöglichen. Entscheidend wird damit die Frage: Welche Verkehrsträger setzt Blasius Schuster für seine in Summe mehr als 500 Millionen Tonnenkilometer pro Jahr ein?
Das Grundprinzip effizienter Logistik ist: Keine Leerfahrten
Oder positiv gesagt: paarige Verkehre – der Verkehrsträger holt was und nimmt was mit zurück. Genau dieses Prinzip wendet die Blasius Schuster Unternehmensgruppe jetzt in ihrem neuen Standort im bayernhafen Aschaffenburg an. „Über Jahre haben wir bis knapp 100.000 Tonnen Bodenmaterial jährlich an Aschaffenburg vorbei zu unserer Aufbereitungsanlage in Frankfurt gefahren“, sagt Daniel Imhäuser, der zusammen mit Paul Schuster, dem Sohn des Gründers Blasius Schuster, als Geschäftsführender Gesellschafter die Schuster Unternehmensgruppe leitet, „um zu erkennen: Der bayernhafen Aschaffenburg kann ein weiterer trimodaler Standort für uns sein. Denn wir wollen Materialströme auf der Straße reduzieren und vermehrt Bahn und Binnenschiff einsetzen. Ökonomie und Ökologie bedingen sich dabei gegenseitig.“
So siedelte sich Blasius Schuster im bayernhafen Aschaffenburg an und mietete einen Ganzzug mit zunächst 26, dann 33 Waggons, der seit Mai 2020 in der Regel einmal wöchentlich Naturmaterial aus einem großem Sandtagebau in Ostthüringen und Sachsen-Anhalt holt. In der Gegenrichtung nimmt der Zug dann aufbereiteten Boden wieder mit zurück nach Thüringen, wo er zur Rekultivierung von Tagebauflächen eingesetzt wird.
„Unser Ziel ist es, auf mittlere Sicht nur noch Kurzstrecken mit dem Lkw zu fahren“, erläutert Daniel Imhäuser, „vom bayernhafen Aschaffenburg geht aufbereitetes Material zu unterschiedlichen Destinationen. Und dabei setzen wir auch das Binnenschiff ein: zum Beispiel ins nördliche Rheinland-Pfalz und nach Nordrhein-Westfalen, von anderen Standorten aus bis in die Niederlande. So arbeiten wir trimodal substitutiv und gehen flexibel mit den Verkehrsträgern um. Zudem hat der bayernhafen Aschaffenburg für uns eine Puffer-Funktion auch für die Region Baden-Württemberg.“
„Schon in den ersten Wochen der Inbetriebnahme lief es gut im bayernhafen Aschaffenburg“, sagt Daniel Imhäuser, „die Kommunikation mit bayernhafen ist lobenswert. Unsere Erwartungen an den Hafen wurden erfüllt. Der erste Eindruck war in der Tat mit ein wesentlicher Grund für die Vertragsunterzeichnung: Die verstehen Kunden in ihrem Geschäft, und sie verstehen Infrastruktur.“