Neuer Knotenpunkt ermöglicht Verkehrsverlagerung im Maßstab 1:87
München wird zur Hafenstadt
Eine besondere Modellbahnanlage ist seit Juli im Deutschen Museum in München zu sehen. Besonders deshalb, weil sie den Fokus nicht auf schöne Landschaften und detaillierte Gebäude richtet, sondern auf einen möglichst plausiblen Fahrbetrieb, eine Gleisführung nach fahrdynamischen Grundsätzen sowie eine präzise Darstellung der Eisenbahnphysik, -technik und -infrastruktur. Ganz bewusst sind die Gebäude und die Landschaft deshalb in neutralem Weiß gehalten, während die technischen Systeme farbig und so realitätsnah wie möglich umgesetzt wurden. Auch der Umschlag von Containern zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln wird gezeigt.
Zu sehen ist Wernmünden, ein fiktiver Ort in Unterfranken – Gemünden am Main nachempfunden – mit dem typischen Verkehrsgeschehen ab Mitte der 90er Jahre, alles im Maßstab 1:87. Alte und neue Strukturen werden dabei vermischt. Auf der 44 Quadratmeter großen, digital gesteuerten Anlage mit einer Schienenlänge von rund 750 Metern und 185 Weichen gibt es kleine Bahnhöfe samt Güterschuppen an Nebenbahnen ebenso wie moderne Hochgeschwindigkeitsstrecken für den ICE-Verkehr. Aber auch Nahverkehrsmittel wie S-Bahnen, Trams und Busse, eine Kehrmaschine, ein Feuerwehrauto sowie eine Zahnradbahn auf eine Anhöhe sind unterwegs. Und natürlich gibt es einen Hafen!
bayernhafen hat die Modellbahnanlage nicht nur finanziell unterstützt, sondern sich auch inhaltlich eingebracht. „Auch für Nicht-Logistiker wird durch die Modellanlage erlebbar, was an einem Binnenhafen los ist, wie komplex die logistischen Systeme sind und welche Rädchen für einen effizienten und reibungslosen Ablauf ineinandergreifen müssen“, sagt Klaus Hohberger, Mitglied der Geschäftsleitung von bayernhafen, der die Planer im Vorfeld fachlich beraten hat.