15. Mai 2018 | Bamberg

„Kreativer Umgang mit der Ressource Fläche“

Geschäftsjahr 2017 im bayernhafen Bamberg: Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn 592.083t – ein Rückgang von 6,5 %; eigene Investitionen von 4,6 Mio. Euro; Containerverkehr +0,5 %

Reachstacker Container baymodal bayernhafen Bamberg

Neues Mobilgerät „Reachstacker“ für den Containerumschlag im baymodal Terminal

Bamberg, 15. Mai 2018 – Der bayernhafen Bamberg, der zusammen mit den Hafen-Standorten Aschaffenburg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur bayernhafen Gruppe gehört, setzte auch 2017 seine Strategie fort, dem Gütertransport per Schiff und Bahn bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. So stieß die bayernhafen Gruppe 2017 im bayernhafen Bamberg Investitionen in Höhe von 4,6 Mio. Euro an. 2017 wurden im bayernhafen Bamberg 592.083 t Güter über die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn umgeschlagen, 6,5 % weniger als im Vorjahr. Ein Plus von 0,5 % gab es beim Containerverkehr.

Der Januar 2017 war in Teilen Süddeutschlands der kälteste seit dreißig Jahren: 3½ Wochen lang, bis Mitte Februar, musste die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal und der bayerischen Donau wegen der Eislage eingestellt werden. Entsprechend ging der Schiffsgüterumschlag im ersten Quartal 2017 deutlich gegenüber 2016 zurück. Dies konnte im bayernhafen Bamberg übers Jahr nicht wieder aufgeholt werden. So erreichte der bayernhafen Bamberg 2017 beim Schiffsgüterumschlag 270.230 t, ein Rückgang um 16,4 % (53.160 t) gegenüber 2016. Maßgeblich dafür waren insbesondere Rückgänge im Bereich der Güterklassen Düngemittel und Andere Nahrungs- und Futtermittel, wobei letztere zusammen mit land-, forstwirtschaftlichen Erzeugnissen knapp zwei Drittel des Schiffsgüterumschlags ausmachen.

Per Bahn wurden 2017 im bayernhafen Bamberg 321.853 t umgeschlagen, ein Plus von 3,9 % (11.957 t) gegenüber 2016.
Weiterhin stabil entwickelt sich der Containerumschlag: Mit 25.089 TEU (*twenty foot equivalent unit – 1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) im Geschäftsjahr 2017 liegt die Menge auf Vorjahresniveau (24.962 TEU in 2016).

Der bayernhafen Bamberg ist per Containerzug viermal die Woche verbunden mit den deutschen Nordseehäfen Hamburg und Bremerhaven und bietet oberfränkischen Unternehmen Zugang zu den internationalen Märkten. Der Großteil des Transports findet auf der Schiene statt. Der LKW sorgt für die regionale Verteilung, den sogen. Vor- und Nachlauf. Im bayernhafen Bamberg werden außerdem spezielle Container umgeschlagen, in denen Hausmüll für das Müllheizkraftwerk per Bahn von Erlangen nach Bamberg transportiert wird – ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit der Schiene als Verkehrsträger auch auf kürzeren Strecken.

”Für Langstreckengüterverkehre sind die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn prädestiniert”, sagt Michaela Wöhrl, Niederlassungsleiterin des bayernhafen Bamberg, ”wir verfolgen nachhaltig das Ziel, dass Entscheider aus Industrie und Logistik bei der Planung logistischer Ketten Wasserstraße und Schiene miteinbeziehen – und dies im Export wie im Import. Der bayernhafen Bamberg bietet dafür eine leistungsfähige Infrastruktur und fahrplanmäßige Verbindungen zu den Seehäfen.”

Investitionen 2017 und Ausblick Projekte 2018
„Wir verknüpfen die Verkehrsträger und brauchen dafür eine funktionierende Infrastruktur”, sagt Michaela Wöhrl, ”wir investieren daher kontinuierlich in Erhalt und Ausbau unserer Infrastruktur und in die Dienstleistungen an unseren Standorten.“
So wurden 2017 durch die bayernhafen Gruppe 2017 rund 4,6 Mio. Euro am Standort Bamberg angestoßen, insbesondere in die Hafeninfrastruktur. In 2017 wurde an Kai 4 mit der Umwandlung eines Schräg- in ein Senkrecht-Ufer begonnen, dadurch wird der Umschlag von uns aufs Binnenschiff optimiert. Durch den Einsatz von Stützpfählen unterm Kai muss kein zusätzlicher Retentionsraum verbraucht werden. ”Unsere Fläche ist begrenzt”, sagt Michaela Wöhrl, ”wir setzen daher kreative Ingenieurleistung ein, um effizient mit dieser begrenzten Ressource umzugehen. Entscheidend dafür sind nachhaltiges Flächenmanagement und unsere eigene Bauherren-Fähigkeit.”

Investitionen flossen 2017 zudem in die Optimierung der Straßenanbindung von Kai 4, in eine Verbindung von Kai 3 und Kai 4 sowie in den Erwerb eines weiteren Reachstackers für das Container-Terminal. Für 2018 sind im bayernhafen Bamberg Investitionen in Höhe von ca. 1,9 Mio. Euro geplant, u.a. in eine Modernisierung des Kranparks.

Für 2018 plant die bayernhafen Gruppe über all ihre Standorte zusätzlich zu den 2017 bereits angestoßenen Investitionen von 30 Millionen Euro weitere Investitionen in Höhe von rund 32 Millionen Euro – dazu gehört die Vorbereitung von Ansiedlungsflächen sowie über mehrere Jahre laufende Optimierungsmaßnahmen an der schienen- und wasserbezogenen Infrastruktur.

Flächenrecycling statt Flächenverbrauch
Die bayernhafen Gruppe bietet an ihren sechs Standorten für ihre Kunden Eigentum auf Zeit, über Erbbaurechts- und Mietverträge. Dies stellt eine nachhaltige Nutzung sicher, reduziert Leerstand und ermöglicht den Nutzerwechsel auf ein und derselben Fläche. Flächenrecycling geht bei bayernhafen vor Bauen auf grüner Wiese. So haben in 2017 verschiedene Hafenunternehmen ihren Betrieb optimiert oder modernisiert.

Balance der Interessen zwischen Touristengruppen und Bamberger Bürgern
Nach den Tagen des offenen Kreuzfahrtschiffs Ende 2016 am neuen Anleger im bayernhafen Bamberg entwickelte die Stadt Bamberg zusammen mit den Verantwortlichen der „weißen Flotte“ Lösungen, wie die Interessen der Flusskreuzfahrt-Touristen auf der einen und der Bürgerinnen und Bürger auf der anderen Seite noch besser unter einen Hut zu bringen sind. Dazu gehören u.a. kleinere Gruppen, verschiedene Routen, die Nutzung lokaler Produkte auf den Schiffen und manches mehr. „Wir sind jederzeit in einem engen Dialog mit der Stadt, damit die Balance der Interessen gewährleistet ist, „sagt Michaela Wöhrl.
2017 legten im bayernhafen Bamberg 804 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von über 130.000 Passagieren an. Auch für 2018 liegen Anmeldungen für rund 800 Hotelschiffe vor.