Fachkraft für Lagerlogistik und Fachkraft für Hafenlogistik
Am 14. Mai 2019 wurde ja von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer der Masterplan Binnenschifffahrt vorgestellt. Zu den insgesamt über 80 Maßnahmen gehört auch die praxisorientierte Weiterentwicklung der dreijährigen Ausbildung zur „Fachkraft für Lagerlogistik“ und zur „Fachkraft für Hafenlogistik“.
„Wir müssen wegkommen von der reinen Ausrichtung der Ausbildung auf Palettenlager wie im Supermarkt oder das Kleinteilelager für Schrauben in einer Logistikhalle“, sagt Wolfram Ney, Ausbildungsleiter der Kühne + Nagel Euroshipping und DTU GmbH im bayernhafen
Regensburg, „wir müssen hin zur Belieferung von Großbaustellen und Kraftwerken, zur Verladung von Windkraftanlagen oder schweren, großformatigen Projektladungen.“
Hier kommen physikalisch ganz neue Aspekte hinzu, da im Hafen großformatige Produkte meist nicht standardisiert sind: Wie wirken Kräfte? Wo hat ein Packstück seinen Schwerpunkt? Wie setzen wir Bänder, Ketten, Greifer und Keile ein, um schwere Stückgüter wie z.B. Stahlcoils sicher zu verladen? „Zudem müssen wir multimodale Transportsysteme in der Planung logistischer Ketten mit einbeziehen“, sagt Wolfram Ney, „da gehören Binnenschiff und Bahn dazu und die Schnittstellen in den Häfen. Damit würden wir den Beruf substanziell anheben und modernisieren. Da denken junge Leute, die diese Berufe ergreifen, doch gleich viel globaler.“
Auch bei Warenannahme, -kontrolle, Inventur und Angebotserstellung müssten die Ausbildungsinhalte erweitert werden, ebenso beim Thema Lagerung. Wolfram Ney führt als Beispiel die Automobilindustrie an: „Da werden die Ausbildungsinhalte mit der Entwicklung neuer Technologien auch immer differenzierter. Auch die Ausbildungen in der Logistik müssen diesen Weg gehen. Wir brauchen in der Logistik Allrounder mit viel Spezialwissen. Genau das macht doch Berufe in der Hafenlogistik so interessant.“