18. März 2024 | Regensburg
Die Güterdrehscheibe bayernhafen Regensburg mit vielfältigen Investitionen langfristig stärken
Geschäftsjahr 2023 bayernhafen Regensburg: 2,38 Mio. t Güterumschlag per Schiff und Bahn; Kombinierter Verkehr 95.675 TEU; Investitionen 16 Mio. Euro
Regensburg, 18. März 2024 – Im bayernhafen Regensburg wurden 2023 per Schiff und Bahn 2,38 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, das sind 7,5 % weniger als im Vorjahr. Rund 137.500 Lkw-Fahrten wurden durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart.
Der Bahngüterumschlag 2023 betrug im bayernhafen Regensburg 1,36 Mio. t, das ist ein Rückgang von 8,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Per Binnenschiff wurden in Regensburg, dem im Schiffsgüterumschlag in ganz Bayern führenden Hafen, 1,02 Mio. t umgeschlagen, das sind 5,7 % weniger als im Vorjahr. Im Kombinierten Verkehr (KV) wurden 95.675 TEU (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, 8,6 % weniger als im Vorjahr. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr mit Hamburg und Bremerhaven gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr. Per Schiff und Bahn wurden z.B. Agrargüter, Baustoffe, Erze und Metalle, Nahrungsmittel, Brennstoffe, Recyclinggüter, Mineralien und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut wie Trafos transportiert.
Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an.
Joachim Zimmermann,
bayernhafen Geschäftsführer
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Energiewende und die spürbar abgekühlte Konjunktur spiegeln sich auch in den Umschlagszahlen im Hafen wider. „Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „im Hinblick auf Klimaschutz und Verkehrswende wird die Schnittstelle Hafen aber noch wichtiger werden. Für das Gelingen der Energiewende, einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Schwerguttransporten spielen Binnenhäfen eine entscheidende Rolle. Voraussetzung bleibt eine funktionierende Infrastruktur, die eine effiziente Kombination von Schiff, Bahn und Lkw in der Logistikkette ermöglicht.“ Benötigt werden stabile Rahmenbedingungen, deutlich schnellere Genehmigungsprozesse und ein Schutz der Hafeninfrastruktur.
Investitionen und Projekte
„Gemeinsam mit unseren Hafenkunden sorgen wir für eine zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie mit Gütern. Wir investieren trotz aller Herausforderungen weiterhin langfristig in den Standort,“ sagt Carsten Conrad, Niederlassungsleiter bayernhafen Regensburg. Rund 16 Mio. Euro beträgt das Investitionsvolumen von bayernhafen in Regensburg. Dazu gehören über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung von Flächen und in die Hafeninfrastruktur.
Eines der Projekte ist die Gestaltung des Übergangs zum Hafengebiet an der Donaulände. Der östliche Bereich ist für die Nutzung im Umschlagsektor und der westliche für die Fahrgastkabinenschifffahrt bestimmt.
Seit Anfang 2024 stehen an der Donaulände – im Bereich der Nibelungenbrücke donauabwärts – je zwei neue Energieterminals für Güterschiffe und für Flusskreuzfahrtschiffe zur Verfügung. Durch die Landstrom-Anlagen können Schiffe während ihrer Liegezeit umweltfreundlich Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und bordeigene Dieselaggregate abschalten. Dies reduziert die Belastung von Schadstoffemissionen sowie Lärm und spart CO2 ein. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert.
Geplant ist auch die Fortführung der ‚Donaupromenade‘ zwischen Österreicherstadel und Babostraße. Im Abschnitt Babostraße – Nibelungenbrücke wurde mit den Bauarbeiten Ende 2023 begonnen. Im Zuge der weiteren Baumaßnahmen kann es aus Sicherheitsgründen zeitweise zu Sperrungen des Uferwegs kommen.
Gemeinsam mit unseren Hafenkunden sorgen wir für eine zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie mit Gütern.
Carsten Conrad,
Niederlassungsleiter bayernhafen Regensburg
Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist die Modifizierung des Trailerports, einem Terminal speziell für den Umschlag von Wechselbrücken und Sattelaufliegern auf die Bahn, um eine neue Verbindung im Kombinierten Verkehr nach Ungarn zu ermöglichen. Bei der Verladung kommt die von der Helrom GmbH neu entwickelte und patentierte Technologie zur horizontalen Verladung, also ohne Kran oder Reachstacker, zum Einsatz. Die Innovation soll gemeinsam mit bayernhafen etabliert werden. Das neue System kommt erstmals in Bayern und überhaupt erst auf einer zweiten Strecke zum Einsatz. Im April 2024 ist der Start der neuen täglichen Bahnverbindung zwischen Regensburg und Lébény geplant
Auch im bayernhafen Regensburg ansässige Unternehmen investieren weiter in den Standort. Die Firma Mossandl Logistik GmbH, die seit 2014 im Hafen eine Zementumschlaganlage für die Cemex Deutschland AG betreibt, erweitert ihre Aktivitäten. Geplant ist die Errichtung eines modernen Transportbetonwerks, die Investition in innovative Verfahren der Kreislaufwirtschaft und ein Umschlagplatz für Betonzuschlagsstoffe.
Die Horst Pöppel Spedition investiert in eine neue Multi-User-Logistikanlage, die durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) mit ‚Gold‘ zertifiziert ist. Die Anlage mit einer Nutzfläche von 15.000 qm im 1. Bauabschnitt soll im 3. Quartal 2024 fertig gestellt werden.
Das Bebauungsplanverfahren für den Westhafen / Ölhafen, in dessen Bereich auch das Stadtlagerhaus liegt, läuft noch. Erklärtes Ziel ist, aus der historisch gewachsenen Gemengelage Rechts- und Planungssicherheit für die Hafenkunden wie auch für die Nachbarn zu erreichen. Durch eine etwaige Umnutzung des Stadtlagerhauses in ein Kreativareal dürfen für den Hafenbetrieb keinerlei Einschränkungen resultieren.
Hafen live erleben
Einen Einblick in die vielfältige und spannende Welt der Logistik möchte bayernhafen gemeinsam mit Hafenkunden allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern in Regensburg ermöglichen – am 15. September 2024 lädt bayernhafen zu einem großen Hafenfest ein. Details zum Programm werden noch vorgestellt.