21. Juni 2017 | Aschaffenburg

Das Ziel ist eine nachhaltige Verkehrsverlagerung

Geschäftsjahr 2016: 1,1 Mio. Tonnen Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn, ein Plus von 18,5 Prozent beim Containerverkehr

Luftbild Terminal Kombinierter Verkehr bayernhafen Aschaffenburg

Der Containerumschlag legte 2016 um 18,5 % gegenüber dem Vorjahr zu. Insgesamt wurden 26.572 TEU (1 TEU = ein 20-Fuß-Container) vom LKW auf Bahn und Schiff oder umgekehrt verladen. Das Containerterminal bietet den Unternehmen vom bayerischen Untermain Zugang zu den internationalen Märkten.

Aschaffenburg, 21. März 2017 – 2016 wurden im bayernhafen Aschaffenburg, der zusammen mit den Hafen-Standorten Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur bayernhafen Gruppe gehört, rund 1,1 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen (Vorjahr: 1,2 Mio. t). Ein zweistelliges Plus von 18,5 Prozent gab es beim Containerverkehr. 717 Tsd. Euro investierte der bayernhafen Aschaffenburg 2016 – insbesondere in die Hafeninfrastruktur. Für 2017 plant die bayernhafen Gruppe am Standort Aschaffenburg Investitionen in Höhe von rund 11,7 Mio. Euro in Optimierungsmaßnahmen der Verkehrsinfrastrukturen anzustoßen.

307 Tsd. Tonnen wurden im vergangenen Jahr im bayernhafen Aschaffenburg per Bahn umgeschlagen, das sind 9,2 Prozent weniger als 2015. Rückgänge ergaben sich unter anderem bei den Hauptumschlagsgütern Schrott, Stahl und Holz. Für das Sägewerk der Fa. Pollmeier wurden in 2016 rund 56 Tsd. Tonnen Holz umgeschlagen.

Im Containerverkehr wurden 2016 insgesamt 26.572 TEU (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Container) vom LKW auf Bahn und Schiff oder umgekehrt verladen. Das ist ein Plus von 18,5 Prozent gegenüber 2015. Die Industrie- und Handelsunternehmen am bayerischen Untermain nutzen intensiv die Schiffsanbindungen über Mainz an die ZARA-Häfen Zeebrugge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen und die Schienenverbindung an die deutschen Seehäfen Bremerhaven und Hamburg. Die regionale Sammlung und Verteilung der Güter übernimmt bei dieser Transportkette der LKW.

Der Schiffsgüterumschlag ging um 3,8 Prozent auf 790 Tsd. Tonnen zurück. Verantwortlich hierfür waren Rückgänge bei den Hauptgüterarten Steine, Zellulose, Kohle und Mineralöl. Gestiegen ist der Umschlag mit Schrott. Er verdoppelte sich auf annähernd 100 Tsd. Tonnen. Dabei verschickten die Recycling-Betriebe im Hafen, die in der weiteren Region gesammelten Arten von Schrott zum Beispiel zu den Stahlwerken im Rhein-Ruhrgebiet, wo der Schrott eingeschmolzen und zu Stahl weiterverarbeitet wird.

Verkehrsverlagerung beim Gütertransport auf langen Strecken …

… ist ein wesentliches Ziel des bayernhafen Aschaffenburg. Basis dafür ist eine intelligente Verknüpfung der drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und Lkw in der Transportkette. Das Ausmaß der Verkehrsverlagerung zeigt sich, wenn statt Güterumschlag in Tonnen die Transportleistung der einzelnen Verkehrsträger in Tonnenkilometern betrachtet wird. In Deutschland transportierte nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in 2014 die Eisenbahn ihre Güter durchschnittlich 309 Kilometer weit, das Binnenschiff 259 km, der Lkw, der insbesondere den Vor- und Nachlauf übernimmt, nur 94 km. Die durchschnittliche Transportweite per Binnenschiff im bayernhafen Aschaffenburg betrug im vergangenen Jahr rund 500 km. Am bayernhafen Aschaffenburg ergeben sich so fürs Binnenschiff insgesamt 350 Millionen Tonnenkilometer. „Jede Tonne, die auf der Langstrecke per Schiff oder Bahn reist, entlastet die Straßen und schont unsere Umwelt“, sagt Wolfgang Filippi, Niederlassungsleiter des bayernhafen Aschaffenburg.

Investitionen 2016 und Ausblick 2017

Die bayernhafen Gruppe investierte 2016 rund 717.000 Euro in den Standort Aschaffenburg – insbesondere in die Hafeninfrastruktur. In 2017 sollen weitere Investitionen in Höhe von rund 11,7 Mio. Euro angestoßen werden. Dabei stehen über mehrere Jahre laufende Maßnahmen zur Optimierung der Verkehrsinfrastrukturen u.a. in die Modernisierung von Gleis- und Umschlaganlagen im Vordergrund. „Wir investieren kontinuierlich“, sagt Wolfgang Filippi, „und stellen somit sicher, dass der Hafen seiner Aufgabe als Unternehmensstandort und Logistikdrehscheibe auch zukünftig gerecht wird und die Bedürfnisse der angesiedelten Unternehmen und der verladenden Wirtschaft erfüllt. Dabei ist die effiziente Verknüpfung der Verkehrsträger Voraussetzung, um weitere Unternehmen am Standort anzusiedeln und Verkehre von der Straße auf die umweltverträglicheren Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße zu verlagern.“

Erweiterungen bei Hafenfirmen

Verschiedene im bayernhafen Aschaffenburg angesiedelte Unternehmen haben sich in diesem Umfeld erfolgreich entwickelt und dokumentierten dies im vergangenen Jahr mit der Erweiterung ihres Firmensitzes. So baute die NATE Vermögensverwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH für ihre beiden Mieter im Hafen, die redcoon GmbH Logistik und die DSV Road GmbH, deren Unternehmenszentralen um. Die Verwaltung des Elek­tro­nik-On­li­ne-Händ­lers vergrößerte ihre Büroflächen und die Aschaffenburger Niederlassung des dänischen Transport- und Logistikdienstleisters modernisierte ihr Logistikzentrum, um die Abläufe zu optimieren und Platz für Wachstum zu schaffen. Auch die Helmut Westarp GmbH & Co.KG, Entsorgungsfachbetrieb mit dem Schwerpunkt Sammeln, Transportieren und Aufbereiten von Abfällen, stockte ihr Verwaltungsgebäude auf. Und die als Heizöl-Partner unter dem Namen ROTH Energie bekannte Adolf ROTH GmbH & Co. KG vergrößerte ebenfalls ihre Verwaltung in der Kohlenkaistraße. An seinem ursprünglichen Stammsitz im Hafen begann darüber hinaus die Firma Suffel Fördertechnik GmbH & Co. KG, Vertragshändler für Linde Gabelstapler, mit dem Um- und Neubau ihres Hydraulik- und Technik-Centers.

bayernhafen Aschaffenburg als Beschäftigungs-Magnet

In einer empirischen Studie zur regionalen Beschäftigungswirkung der sechs bayernhafen Standorte ging die bayernhafen Gruppe der Frage nach, wie viele Arbeitsplätze ein Binnenhafen bewirkt. Die Studie basiert auf einem Leitfaden, den der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. und das Institut für Verkehrsplanung und Logistik an der Technischen Universität in Hamburg gemeinsam entwickelt haben. Das Ergebnis für den bayernhafen Aschaffenburg: Die gut 60 im Hafen angesiedelten Unternehmen bieten 2.500 zum großen Teil qualifizierte bis hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Und auch in der Region hängen rund 7.000 Arbeitsplätze vom Hafen ab. Damit kommen auf jeden Arbeitsplatz im Hafen zusätzlich nahezu 3 Arbeitsplätze bei Unternehmen in der Region.

„Hafen live erleben“ am Sonntag, 24. September 2017

Ganz Aschaffenburg und Umgebung ist wieder eingeladen, den Hafen und seine angesiedelten Unternehmen am 24. September 2017 zu besuchen. Viel Technik, viel Bewegung, ein Blick hinter die Kulissen und natürlich Fahrten mit historischem Dampfzug und Schiff – das alles erwartet große und kleine Besucher beim Hafenfest.