22. März 2023 | Passau
bayernhafen Passau – auch 2022 das Rückgrat für die Versorgung von Gesellschaft und Industrie in der Region
Geschäftsjahr 2022: 278.138 t Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn, Bahnumschlag hält Niveau, Flusskreuzfahrt erholt sich, eigene Investitionen von rund 2,5 Mio. Euro
Passau, 21. März 2023 – Der bayernhafen Passau hat sich auch im schwierigen Jahr 2022 behauptet. 278.138 Tonnen Güter wurden per Schiff und Bahn umgeschlagen. Rechnerisch wurden so über 16.000 LKW-Fahrten durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn eingespart. Über seine sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau schlug bayernhafen insgesamt fast 9 Mio. Tonnen Güter um.
Der Schiffsgüterumschlag betrug 2022 in Passau 175.087 t; das sind 14,8 % weniger als im Vorjahr. Dies begründet sich durch einen Rückgang beim Umschlag von Streusalz aufgrund des milden, schneearmen Winters 2021/22. Auch der Umschlag von Mais ging in Folge der schlechten Ernte im heißen und trockenen Sommer 2022 zurück. Ebenfalls bemerkbar machten sich fehlende Frachtkapazitäten, weil Schiffsraum durch Kohletransporte am Rhein und Getreidetransporte aus der Ukraine auf der Donau gebunden war. Den größten Anteil an der Schiffstonnage machten in Passau Agrargüter aus, gefolgt von Baustoffen, Steinen und Erden. Auch Schwergut- und Volumentransporte spielen weiterhin eine wichtige Rolle am Standort Passau-Schalding, ebenso wie die RoRo-Verkehre, die Passau über Enns mit Vidin und Ruse in Bulgarien verbinden. Robust erweist sich der Güterumschlag per Bahn, der 2022 mit 103.051 t gleichauf mit dem Vorjahr liegt (-0,1 %). Dazu trug maßgeblich die positive Entwicklung im Kombinierten Verkehr bei. Seit Februar 2021 besteht eine tägliche Containerzugverbindung zwischen dem bayernhafen Passau und den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven. 2022 wurden 5.497 TEU verladen (twenty foot equivalent unit = Standardcontainereinheit), ein Plus von 87 %. Unternehmen der Region nutzen die Containerzugverbindung für den Export ihrer Produkte, u.a. aus dem Bereich Automotive und den Import von Vorprodukten und Handelsgütern. Weiterhin ist Zement in Passau ein wichtiges Bahnumschlaggut.
Trotz aller Herausforderungen erleben wir aber nicht nur bei unseren Kunden, sondern auch bei den Unternehmen in Bayern großes Interesse und eine grundlegende Bereitschaft noch mehr beim Transport auf Schiff und Bahn umzusteigen.
Joachim Zimmermann,
bayernhafen Geschäftsführer
„Trotz aller Herausforderungen erleben wir aber nicht nur bei unseren Kunden, sondern auch bei den Unternehmen in Bayern großes Interesse und eine grundlegende Bereitschaft noch mehr beim Transport auf Schiff und Bahn umzusteigen. Wir wirken wie ein Rückgrat für die Versorgung von Gesellschaft und Industrie“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer bayernhafen, „Damit bayernhafen hier die erste Anlaufstelle bleibt, investieren wir auch weiter in die Infrastruktur.“
Zielgerichtete Investitionen in die Entwicklung in Schalding und der Racklau
2022 hat bayernhafen am Standort Passau Investitionen in Höhe von rund 2,5 Mio. Euro in die Hafeninfrastruktur und -entwicklung angestoßen. Dazu gehört die Errichtung eines Lager- und Garagengebäudes in Schalding und die Beschaffung eines Radladers.
Auch der Ausbau der Flusskreuzfahrtinfrastruktur in der Racklau wurde weiter vorangetrieben. Dieser erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Passau, bei der die Planungshoheit liegt. Aktuell werden die Liegestellen mit einer Landstromanlage mit sechs Ladesäulen für Flusskreuzfahrtschiffe ausgerüstet. Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen, aktuell läuft das Genehmigungsverfahren. Die Investitionskosten für die Landstromversorgung trägt bayernhafen, wobei sich Freistaat Bayern und Bund mit Bundesfinanzhilfen von insgesamt knapp 1 Mio. Euro beteiligen. Während der Liegezeit können die Kreuzfahrtschiffe dann ihre Dieselgeneratoren abschalten, wodurch unter anderem CO2- und Feinstaub-Emissionen verringert werden.
Es liegt im Interesse von bayernhafen, die Flächen in der Racklau sinnvoll und nachhaltig zu entwickeln. Dabei achten wir besonders darauf, dass die Infrastruktur für die Schifffahrt nicht eingeschränkt wird.
Carsten Conrad
Niederlassungsleiter bayernhafen Passau
Auch die wasserseitige Infrastruktur für die bereits seit langem in der Racklau untergebrachten Organisationen der Wasserrettung, Feuerwehr und Wasserschutz-polizei soll ertüchtigt und deutlich verbessert werden. Hierzu laufen in Abstimmung mit der Stadt und den Beteiligten die Vorbereitungen.
„Es liegt im Interesse von bayernhafen, die Flächen in der Racklau sinnvoll und nachhaltig zu entwickeln. Wir sind grundsätzlich offen für Überlegungen, die praktikabel und mit dem Hafenbetrieb vereinbar sind. Dabei achten wir besonders darauf, dass die Infrastruktur für die Schifffahrt nicht eingeschränkt wird,“, so Niederlassungsleiter Carsten Conrad. „Bei allen Planungen und Ideen ist zudem zu berücksichtigen, dass die Racklau im festgesetzten Überschwemmungsgebiet liegt.“
Für 2023 plant bayernhafen in Passau Investitionen in Höhe von über 420.000 Euro anzustoßen, z. B. in die energetische Sanierung von zwei Bürogebäuden im bayernhafen Passau-Schalding.
Flusskreuzschifffahrt erholt sich
Die Flusskreuzschifffahrt erholte sich 2022. So legten 2022 im bayernhafen Passau 314 Flusskreuzfahrtschiffe an, 25,6 % mehr als 2021, und damit erstmals mehr als 300 Schiffe. Aufgrund des Niedrigwassers konnten viele Flusskreuzfahrtschiffe den noch nicht ausgebauten Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen nicht passieren und die Passagiere wurden per Bus zwischen Regensburg und Passau transportiert.