„Immer wieder Synergien nutzen“
Die Karl Mossandl GmbH & Co. punktet
Die Karl Mossandl GmbH & Co. entwickelt sich permanent weiter. Ein Beispiel dafür ist ihre Zementumschlaganlage für CEMEX im bayernhafen Regensburg. Neue Waggons und modernste Silotechnik haben das Geschäft in die Zukunft geführt.
Als Karl Moßandl 1945 im Landkreis Dingolfing-Landau als Betriebsleiter in die Schrott- und Metallgroßhandelsfirma Ludwig Reigl eintritt, ist der Krieg gerade erst ein paar Wochen vorbei. Über Jahre ist viel aufzuräumen und wiederaufzubauen, und das Unternehmen erweitert seine Leistungen um Abbrucharbeiten sowie ab Mitte der 50er Jahre um die Sand- und Kiesgewinnung, -aufbereitung und -veredelung. Ende der 60er Jahre kommt die Produktion von Transportbeton hinzu. Zwischenzeitlich hatte Karl Moßandl alle Anteile des Unternehmens, in dem er als Angestellter begann, übernommen.
Chancen nutzen
Mit der Erfahrung, die das Unternehmen mit der Eigenreparatur seines Fuhr- und Maschinenparks über Jahrzehnte gesammelt hatte, bietet es seit 1977 Reparaturen von Nutzfahrzeugen auch Dritten an – bis heute als Markenwerkstatt und Servicepartner für Scania und MAN. Seit 1999 ist die Karl Mossandl GmbH & Co. mit Hauptsitz in Dingolfing zudem zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb. 2014 erfolgte dann der vorerst jüngste Schritt der Unternehmensentwicklung: die Inbetriebnahme der Zementumschlaganlage für die CEMEX Deutschland AG im bayernhafen Regensburg, vier Silos, die 6.000 Tonnen fassen; hinzu kommt die Silo- und Baustellen-Logistik.
„Mit unserer Zementumschlaganlage im bayernhafen Regensburg verlagern wir den Hauptstreckenanteil von jährlich mehreren tausend Lkw-Ladungen auf die Schiene“, sagt Andreas Moßandl, der zusammen mit seinem Vater Dipl.-Bauingenieur Siegfried Moßandl und seiner Schwester Dipl.-Kauffrau Miriam Moßandl in dritter Generation die Geschicke der Karl Mossandl GmbH & Co. leitet, „lediglich die ‚letzte Meile‘ der Zustellung zu den Kunden erfolgt per LKW.“ Die Karl Mossandl GmbH & Co. ist für CEMEX Hauptsilospediteur in Bayern.
Flexible Silo-Logistik
Seit 2004 transportiert CEMEX Zement aus ihrem Werk in Rüdersdorf bei Berlin auf der Schiene zum bayernhafen Regensburg. Bis 2014 musste der Zement vom Zug direkt auf den Lkw umgeladen werden. Jetzt erlauben die Silos eine wesentlich flexiblere Logistik: Der Zement wird per Drucklufttechnik aus den Waggons in die Silos geleitet, von dort erfolgt die Freifall-Beladung der Lkws. Diese beliefern zum Beispiel Baustellen wie das Jahnstadion Regensburg, die BMW Welt in München oder das Logistikzentrum des Werkzeug-Herstellers Einhell.
„Eine Siloanlage für die nächsten Jahrzehnte“
Die Anlage wird mit modernen Vierachs-Aluwaggons beliefert. Ein Ganzzug mit 32 Waggons transportiert bis zu 2.200 t statt wie früher nur 1.500 t Zement aus Rüdersdorf nach Regensburg. „So reist dieselbe Tonnage mit weniger Zügen“, sagt Andreas Moßandl, „dies reduziert den spezifischen Energieverbrauch und die Lärmemissionen. Wir laden bis zu drei Züge pro Woche ab, pro Zug brauchen wir dafür von der Ankunft bis zur Wiederbereitstellung des Zugs gerade einmal 16 Stunden. Die nutzlastoptimierten neuen Waggons in Kombination mit der Silotechnik haben unser Geschäft in die Zukunft geführt. Das ist eine Siloanlage für die nächsten Jahrzehnte.“
bayernhafen hatte seinerzeit für die Ansiedlung der Zementumschlaganlage die Voraussetzungen geschaffen: das Grundstück, Baurecht und die Ergänzung der vorhandenen Bahninfrastruktur um ein weiteres Ladegleis. „Wir nutzen immer wieder gerne Synergien“, sagt Andreas Moßandl lächelnd. Auf die nächste Etappe der Unternehmens-Entwicklung darf man gespannt sein.