13. März 2025 | bayernhafen

„Das Potenzial der Binnenhäfen erfolgreich unter Beweis gestellt“

Geschäftsjahr 2024: 8,17 Mio. t Güterumschlag per Schiff und Bahn, 474.030 TEU im kombinierten Verkehr, 475.000 eingesparte Lkw-Fahrten

Luftbild Hafenbecken mit Schiffen und Kränen

Der kumulierte Bahn- und Schiffsgüterumschlag von bayernhafen beträgt 8,17 Mio. t Güter im Jahr 2024. Rund 475.000 Lkw-Fahrten wurden durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart. Zu bayernhafen gehören die sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Passau und Regensburg (hier im Bild). (Bildquelle: bayernhafen / Michael Ziegler)

Regensburg, 13. März 2025 – An seinen sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau schlug bayernhafen im vergangenen Jahr 8,17 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn um, das sind 0,8 % weniger als im Vorjahr und damit im dritten Jahr in Folge ein Rückgang. Die Rezession in Deutschland und die weiterhin schwierige Wirtschaftslage macht sich auch in den Umschlagszahlen der Häfen bemerkbar. „Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „diesem negativen allgemeinen Trend konnten wir uns insbesondere durch neue Relationen im Kombinierten Verkehr größtenteils entziehen und das Potenzial der Binnenhäfen für nachhaltige Logistikketten unter Beweis stellen.“ Rund 475.000 Lkw-Fahrten wurden 2024 durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart.

Der Schiffsgüterumschlag betrug 2,06 Mio. t und damit 6,6 % weniger als 2023. So bedeutete zum Beispiel die Schließung einer Papierfabrik in unmittelbarer Nachbarschaft des bayernhafen Aschaffenburg den Wegfall von Brennstoffen und Rohstoffen. Der Bahngüterumschlag betrug 6,1 Mio. t, das sind 1,3 % mehr als im Vorjahr. Im Kombinierten Verkehr (KV) wurden über alle bayernhafen-Standorte 474.030 TEU umgeschlagen (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer) und somit ein Plus von 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr, deren Anteil im letzten Jahr stark zugelegt hat.

Häfen sind immer auch Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung.

bayernhafen Geschäftsführer
Joachim Zimmermann

Die Investition in den Trailerport Regensburg, einem Terminal speziell für die Verladung von Wechselbrücken und Sattelaufliegern von der Straße auf die Schiene, ermöglichte die Aufnahme neuer Verkehre mit Lébény in Ungarn sowie über den Brenner mit Verona in Italien. Auf diesen beiden Relationen wird der neue Helrom-Trailer-Wagen eingesetzt, mit dem Lkw-Trailer horizontal auf die Bahn verladen werden.

bayernhafen hat 2024 über alle Standorte Investitionen in die Hafeninfrastruktur und in die Vorbereitung von Flächen von rund 32 Mio. Euro angestoßen. Zu den Projekten, die zum Teil über mehrere Jahre laufen, gehört z.B. in Regensburg die Modernisierung des Osthafen-Nordkais. Auch die Hafenkunden investieren weiter an den Standorten. So plant die Firma Rödl einen ‚Energy Port‘ in Nürnberg mit allen gängigen Energieformen einschließlich einer Wasserstofftankstelle und hat dafür eine Förderurkunde vom Freistaat Bayern erhalten.

Die bayernhafen-Standorte sind Logistikdrehscheiben, Jobmotoren und die Wechselzone Nummer 1 in Bayern.

bayernhafen Geschäftsführer
Joachim Zimmermann

Die sechs bayernhafen-Standorte mit ihren über 400 ansässigen Unternehmen sichern als Logistikdrehscheiben die zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie und sind für heimische Produkte das Tor zur Welt. Mit ihrer Schnittstellen­funktion gewährleisten sie eine effiziente Verknüpfung von Schiff, Bahn und Lkw und ermöglichen so nachhaltige Logistikketten.

„Voraussetzung ist eine funktionierende und leistungsfähige Infrastruktur im Verkehrs­netz und hier ist der Nachholbedarf bei der Modernisierung im Schienennetz oder bei Schleusen und Brücken in Deutschland riesig“, sagt bayernhafen-Geschäfts­führer Joachim Zimmermann, „mit Blick auf die im Generalsanierungs­konzept geplanten monatelangen Vollsperrungen der Bahnstrecken nach Regens­burg und Passau 2026 befürchten wir und unsere Kunden gravierende Aus­wirkungen.“ Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen spricht sich bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, der auch Präsident des Bundesverbands Öffentlicher Binnenhäfen e. V. ist, für stabile Rahmen­bedingungen seitens der Politik und eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit mit weniger Bürokratie und schnellen Genehmigungsprozessen aus.

100-jähriges Jubiläum 2025

Vor 100 Jahren, am 27. August 1925, hat der Freistaat Bayern die Weichen für die Erfolgsgeschichte der landeseigenen Häfen mit der Einrichtung von Hafenämtern und deren Zusammenfassung unter dem Dach der ‚Bayerischen Landeshafenverwaltung‘ neu gestellt. 2005 wurde die Landeshafenverwaltung zur privatrechtlich organisierten Bayernhafen GmbH & Co. KG mit dem Freistaat Bayern als nach wie vor alleinigem Gesellschafter.

Wie damals ist auch heute die Gestaltungskraft ein wichtiger Erfolgsfaktor. „Wir nutzen den unternehmerischen Spielraum seit jeher zur aktiven Gestaltung. Die bayernhafen-Standorte sind Logistikdrehscheiben, Jobmotoren und die Wechselzone Nummer 1 in Bayern“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „wir investieren langfristig und kontinuierlich in Infrastruktur und Flächen und erschließen gemeinsam mit unseren Kunden neue Wertschöpfungspotenziale.“ bayernhafen agiert dabei wie ein Standort-Architekt und entwickelt unternehmens- und standort­übergreifend Strategien. So hat bayernhafen gemeinsam mit Partnern den Kombi­nierten Verkehr an den Standorten etabliert sowie die Basis zur Weiter­entwick­lung geschaffen und sorgt als Grundstückseigentümer mit einem strategischen Flächen­management dafür, dass durch Optimierung, Revitalisierung und Konversion Flächen für Unternehmen immer wieder neu zur Verfügung stehen.