Bayern Bahn Bypass – Schienenersatzverkehr auf der Wasserstraße
Damit Transporte trotz Generalsanierung weiter fließen
Das Binnenschiff spielt auf der Langstrecke seine Stärken aus: Massengüter sowie übergroße oder -schwere Projektladungen werden sicher und umweltverträglich auf der Wasserstraße transportiert. Während der Generalsanierung der Strecken Nürnberg – Regensburg und Obertraubling – Passau könnte sich das Binnenschiff auch als Problemlöser auf der Kurzstrecke von 88 km bzw. 115 km erweisen. bayernhafen setzt mit dem „Bayern-Bahn-Bypass“ den Impuls für eine Ausweichroute für Gütertransporte auf der Wasserstraße, welche zu einer Entlastung der Ausweichstrecken auf der Schiene beizutragen kann.
Die Generalsanierung von sogenannten Hochleistungskorridoren ist ein Schlüsselprojekt für einen leistungsfähigen Schienenverkehr und die Verkehrswende. Statt vieler einzelner Baustellen, plant die Bahn konzentriert über mehrere Monate hinweg die gesamte Infrastruktur zu überholen, von Gleisen und Weichen über die Oberleitungen, die Signaltechnik bis hin zu Bahnübergängen, Bahnhöfen usw. Nach Abschluss soll durch eine leistungsfähigere und störungsresistentere Infrastruktur, so verspricht die Bahn, eine höhere Pünktlichkeit und Qualität für die Kunden gewährleistet sein.
Bis dahin sieht die Transportbranche mit vielen Fragen der mehrmonatigen Vollsperrung dieser wichtigen Schienenkorridore entgegen. Der Zeitplan sieht vor, dass die Generalsanierung in Bayern im Jahr 2026 im ersten Halbjahr mit dem Streckenabschnitt Nürnberg–Regensburg startet, gefolgt vom Abschnitt Obertraubling–Passau im zweiten Halbjahr. Beide Strecken sind Bestandteil der transeuropäischen Kernnetze, Schnittstellen der Bahnverkehre zu den Seehäfen und Richtung Österreich und Osteuropa – und natürlich für bayernhafen von besonderer Bedeutung. Am Umleitungskonzept für die Generalsanierungen in Bayern arbeitet die zuständige DB InfraGo AG noch. Aktuellen Entwürfen zufolge sollen Güterzüge zum Teil über Tschechien und Österreich umgeleitet werden, was einen Umweg von bis zu 320 Kilometern und entsprechende Mehrkosten bedeuten würde. Wirtschaftsvertreter aus Deutschland und Österreich befürchten, dass täglich bis zu 40 Güterzüge ausfallen müssten, weil die Ausweichrouten schon heute stark belastet seien und die zusätzlichen Verkehre nicht aufnehmen könnten. Da jeder Güterzug bis zu 70 LKWs ersetzt, bedeutete dies 2.800 LKW-Fahrten auf den ohnehin ausgelasteten Straßen wie der A3.
Genau an dieser Stelle soll der Bayern Bahn Bypass ansetzen, den bayernhafen derzeit prüft und initiiert, um den Unternehmen im Hafen und der Region eine weitere leistungsfähige Alternativroute für ihre Gütertransporte auf der Wasserstraße zu bieten. RoRo- oder Schubleichter Verkehre auf Main-Donau und Donau ermöglichen planbare Laufzeiten und hohe Kapazitäten:
Nürnberg <-> Regensburg / Laufzeit ca. 24 h
Regensburg <-> Passau / Laufzeit ca. 7 h
bayernhafen bietet die drei Standorte Nürnberg, Regensburg und Passau aus einer Hand. Dadurch wird eine zuverlässige und leistungsfähige Verschaltung der Schiffs-Pendelverkehre auf den betroffenen Streckenabschnitten mit bestehenden Zug- und LKW-Verbindungen durch effiziente Umschlagsleistungen gewährleistet.
Im engen Dialog mit Ansiedlern und Partnern ermittelt bayernhafen das Potenzial, die Umsetzung und die Ausgestaltung des Bayern Bahn Bypasses. Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Auch Fördermöglichkeiten werden gegenwärtig geprüft.
Was möglich ist und welche Potenziale in den Schiffsverbindungen bestehen, zeigen Beispiele von Umschlägen aufs Binnenschiff in den trimodalen KV-Terminals im bayernhafen Nürnberg und Regensburg sowie im bayernhafen Passau.
Wenn auch Sie teilhaben wollen, sprechen Sie uns an, um Ihren Bedarf zu ermitteln und Ihre individuelle Lösung zu erarbeiten.
Ihr Kontakt bei bayernhafen:
Guido Ellner
Intermodaler Transport
Tel. +49 941 79504 47
Mobil +49 175 2225198
g.ellner@bayernhafen.de