18. März 2024 | Bamberg
bayernhafen Bamberg sorgt für zuverlässige Versorgung mit Gütern und wird zukunftsfähig aufgestellt
Geschäftsjahr 2023 bayernhafen Bamberg: 416.926 t Güterumschlag per Schiff und Bahn; 21.315 TEU im Kombinierten Verkehr; 765 Flusskreuzfahrtschiffe
Bamberg, 18.03.2024 – Im bayernhafen Bamberg wurden 2023 per Schiff und Bahn 416.926 Tonnen Güter umgeschlagen, das sind 6,5 % weniger als im Vorjahr. Rund 24.100 Lkw-Fahrten wurden durch die Verlagerung von Langstreckenverkehren auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn eingespart.
Der Bahngüterumschlag erreicht im bayernhafen Bamberg mit 263.352 t das Vorjahresniveau (+ 0,9 %). Per Binnenschiff wurden 153.574 t umgeschlagen, das sind 17 % weniger als im Vorjahr. Im Kombinierten Verkehr (KV) wurden 21.315 TEU (1 TEU entspricht einem 20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, ein Rückgang von 17,3 % im Vergleich zu 2022. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr mit Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven werden spezielle Container umgeschlagen, in denen Hausmüll für das Müllheizkraftwerk von Erlangen nach Bamberg transportiert wird. Per Schiff und Bahn wurden z.B. Agrargüter, Baustoffe, Brennstoffe sowie Schwergut wie z.B. Brauereimaschinen transportiert.
Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an.
Joachim Zimmermann,
bayernhafen Geschäftsführer
Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die Energiewende und die spürbar abgekühlte Konjunktur spiegeln sich auch in den Umschlagszahlen im Hafen wider. „Ein Hafen zeigt wie ein Seismograf die wirtschaftliche Entwicklung an“, sagt bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „im Hinblick auf Klimaschutz und Verkehrswende wird die Schnittstelle Hafen aber noch wichtiger werden. Für das Gelingen der Energiewende, einer verstärkten Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Schwerguttransporten spielen Binnenhäfen eine entscheidende Rolle. Voraussetzung bleibt eine funktionierende Infrastruktur, die eine effiziente Kombination von Schiff, Bahn und Lkw in der Logistikkette ermöglicht.“ Benötigt werden stabile Rahmenbedingungen, deutlich schnellere Genehmigungsprozesse und ein Schutz der Hafeninfrastruktur.
Investitionen und Projekte
Gemeinsam mit den Hafenkunden sorgt bayernhafen für eine zuverlässige Versorgung von Gesellschaft und Industrie mit Gütern. Rund 2 Mio. Euro betrug 2023 das Investitionsvolumen von bayernhafen in Bamberg. Neben der Anschaffung von zwei Reachstackern für den Containerumschlag gehören dazu über mehrere Jahre laufende Investitionen in die Vorbereitung und Errichtung von Flächen und in die Bahninfrastruktur.
Mit den neuen Energieterminals können bis zu sechs Hotelschiffe gleichzeitig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden.
Anja Bokeloh,
Niederlassungsleiterin bayernhafen Bamberg
Das Projekt Landstromversorgung für Güterschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe konnte 2023 erfolgreich abgeschlossen werden. Als schwimmende Hotels für jeweils etwa 120 Gäste haben Flusskreuzfahrtschiffe einen hohen Energiebedarf. Sie benötigen Strom für die Versorgung von Küche, Wäscherei, Klimaanlage und Beleuchtung etc.
Anja Bokeloh, die in der Niederlassungsleitung des bayernhafen Bamberg den Bereich Technik und Betrieb verantwortet, sagt: „Mit den neuen Energieterminals können bis zu sechs Hotelschiffe gleichzeitig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden. Im Schnitt bezieht ein Hotelschiff während seiner Liegezeit bei uns im Hafen zwischen 550 und 650 KW/h.“
Die Abschaltung der bordeigenen Dieselaggregate während der Liegezeit im Hafen reduziert die Belastung von Schadstoffemissionen sowie Lärm und spart CO2 ein. Rund eine Million Euro hat bayernhafen in die Infrastruktur investiert. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gefördert. Der Betrieb der Landstromanlage erfolgt in Kooperation mit der Würzburger Hafen GmbH.
2023 haben 765 Flusskreuzfahrtschiffe die Anlegestellen im bayernhafen Bamberg genutzt, das sind 2 % mehr als im Vorjahr. Für 2024 liegen rund 800 Anmeldungen vor.
Die Anforderungen bei der Ansiedlung von Unternehmen haben sich geändert.
Alexander Zeiger,
Niederlassungsleiter bayernhafen Bamberg
Auch im bayernhafen Bamberg ansässige Unternehmen investieren weiter in den Standort. So modernisiert die BayWa AG ihren Baustoffbetrieb. Neben dem Bau einer zusätzlichen Lagerhalle für Baustoffe ist auch ein Zentrallager für Holz geplant. Der Neubau entsteht auf einer zusätzlich als Erbbaurecht vergebenen Fläche. Bis voraussichtlich Ende 2024 sollen alle angestoßenen Baumaßnahmen abgeschlossen sein.
„Die Anforderungen bei der Ansiedlung von Unternehmen haben sich geändert. Während früher eher 5.000 qm große Ansiedlungsflächen gesucht wurden, liegt der Größenbedarf heute bei 15.000 bis 20.000 qm Grundstücksfläche“, sagt Alexander Zeiger, der in der Niederlassungsleitung des bayernhafen Bamberg den Bereich Immobilienwirtschaft verantwortet, „um den Hafen zukunftsfähig aufzustellen, planen wir die Zusammenlegung von derzeit kleinteilig genutzten Flächen.“ So kann bayernhafen als Grundstückseigentümer und Standortarchitekt passende Ansiedlungsflächen für Logistikunternehmen zur Verfügung stellen.
Im Februar 2024 hat der Bau- und Werksenat der Stadt Bamberg einstimmig den Billigungs- und Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan ‚Hafen Bamberg‘ gefasst. Ziel der Fortschreibung des 2015 aufgestellten Bebauungsplans Hafen ist die Weiterentwicklung und städtebauliche Sicherung des Hafenbetriebs. Im nächsten Schritt erfolgt die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden.