11. März 2021 | Passau

Starkes Wachstum beim Güterumschlag im bayernhafen Passau

Geschäftsjahr 2020: 447.559 t Güterumschlag per Binnenschiff und Bahn, gegenüber 2019 ein Plus von 27,3 %, eigene Investitionen von rund 1,5 Mio. Euro

bayernhafen Passau Schwergut

Im bayernhafen Passau wurden 2020 insgesamt 447.559 t Güter über die beiden umweltverträglicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn umgeschlagen, über 27 % mehr als im Vorjahr. Zu den Schwergutumschlägen gehörte Deutschlands größtes Elektro-Seenschiff, das im November an Land geholt wurde. Das neugebaute Ausflugsschiff für den Starnberger See wurde dafür in mehrere Teile zerlegt. Beim Twinumschlag mit der Firma Schmidbauer kam auch der bayernhafen-eigene Mobilkran zum Einsatz. (Bildquelle: bayernhafen / Michael Ziegler)

Passau, 11. März 2021 – Der bayernhafen Passau bündelt verschiedene Güter und  verlagert Langstreckenverkehre weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn. Auch und gerade in Krisenzeiten müssen Güter des täglichen Bedarfs verlässlich zu uns und die Produkte bayerischer Unternehmen zu ihren Kunden kommen. So schlug der bayernhafen Passau im Geschäftsjahr 2020 per Schiff und Bahn insgesamt 447.559 t um – ein Plus von 27,3 % gegenüber 2019.

Auch 2020 konnte der bayernhafen Passau durch einen überaus verlässlichen Hafenbetrieb wieder seinen Beitrag zum Wohl unserer Gesellschaft leisten.

Stefan Ring,
Leiter Technik und Betrieb im bayernhafen Passau

Der Güterumschlag per Schiff stieg 2020 im bayernhafen Passau um über 105.000 t auf 405.319 t – ein Plus von über 35 % gegenüber 2019. Der Bahnumschlag erreichte mit 42.240 t mehr als 81 % des Vorjahresumfangs. Den größten Anteil an der Schiffstonnage machten wie schon 2019 Agrargüter aus. Auch die Schwergut- und Volumentransporte spielen weiterhin eine große Rolle am Standort Passau-Schalding, ebenso wie die RoRo-Verkehre, die Passau über Enns mit Vidin und Ruse in Bulgarien verbinden. Hauptumschlaggüter per Bahn waren 2020 erneut Fahrzeuge, Dünger und Zement.

„Die aktuelle Krisensituation zeigt uns mehr denn je wie wichtig funktionierende Lieferketten sind“, sagt Stefan Ring, Leiter Technik und Betrieb im bayernhafen Passau, „auch 2020 konnte der bayernhafen Passau durch einen überaus verlässlichen Hafenbetrieb wieder seinen Beitrag zum Wohl unserer Gesellschaft leisten.“

Neben Passau gehören zu bayernhafen die Standorte in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth und Regensburg. Mit seiner Schnittstellen-Kompetenz ist bayernhafen auch in Krisenzeiten ein Garant der Verkehrsverlagerung. Denn weil an den bayernhafen-Standorten die Verkehrsträger effizient verknüpft werden, entscheiden sich Unternehmen dafür, Bahn und Binnenschiff auf der Langstrecke als Alternative zum Lkw einzusetzen. So trägt bayernhafen wesentlich dazu bei, dass Verkehrsträger nach ihren Stärken eingesetzt werden. Dies entlastet die Straßen und spart CO2 ein.

2020 hat bayernhafen Investitionen am Standort Passau in Höhe von rund 1,5 Mio Euro in die Vorbereitung von Flächen und in seine Hafeninfrastruktur angestoßen, dazu gehört die Flächenbefestigung für den Containerumschlag.

Neue Direktverbindung Passau-Nordseeküste

2020 bereitete bayernhafen in Kooperation mit der IHK Niederbayern und der DBCargo-Tochtergesellschaft TFG Transfracht eine neue Intermodalzug-Verbindung zwischen dem bayernhafen Passau und den deutschen Seehäfen vor. Seit 1. Februar 2021 verbindet der AlbatrosExpress den bayernhafen Passau täglich mit Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven. Aus dem Norden kommen vorrangig Container mit Automotive-Komponenten sowie Handelsgüter nach Niederbayern. Im Export werden Güter aus der niederbayerischen Wirtschaft nach Norden gefahren, u.a. aus den Bereichen Automotive, regenerative Technik sowie Landwirtschaft. Gewinner sind import- wie exportorientierte Unternehmen in Niederbayern.

Umschlag im bayernhafen Passau: Deutschlands größtes Elektro-Seenschiff

Der bayernhafen Passau ist schon seit vielen Jahren Spezialist für den Umschlag großer und schwerer Projektladungen. Eines der Schwergüter 2020 war Deutschlands größtes Elektro-Seenschiff, ein neugebautes Ausflugsschiff für den Starnberger See. Von der Werft in Nordrhein-Westfalen fuhr das Schiff über Rhein, Main, Main-Donau-Kanal und Donau zum bayernhafen Passau. Dort wurde es in mehrere Teile zerlegt: Steuerhaus, Deckaufbauten mit Sonnendeck und der 110 t schwere und 35 m lange Schiffsrumpf wurden dann nacheinander an Land geholt – beim Twinumschlag mit der Firma Schmidbauer kam auch der bayernhafen-eigene Mobilkran zum Einsatz. Die Straßenetappe zum Starnberger See übernahmen dann drei Schwerlast-Lkw.

Holzpellet-Lager in Betrieb

Der Energieversorger MaierKorduletsch nahm Ende Mai sein neues Holzpellet-Silolager im bayernhafen Passau in Betrieb. Die drei jeweils 30 Meter hohen Silotürme bieten Platz für insgesamt 4.500 t des nachwachsenden Energieträgers; zur Anlage gehören auch eine Verladehalle inkl. Fahrzeugwaage. Mit den Silolagern gleicht MaierKorduletsch Nachfrage- und Produktions-Schwankungen aus und baut sein Geschäft mit Pellets weiter aus.

Natürlich ist die Bereitstellung von Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen unser Kerngeschäft, aber diese lassen sich ganz hervorragend mit Naturflächen verbinden.

Andrea Betz,
Leiterin Immobilienwirtschaft im bayernhafen Passau

Auch im bayernhafen Passau sind Ökokontoflächen in Vorbereitung

Naturschutzfachliches Ziel am Standort Passau-Schalding ist die Erweiterung der bereits vorhandenen Gehölzstrukturen und die Entwicklung von Hartholzauwald. „Als Standort- Architekt schaffen wir die Voraussetzungen für die Ansiedlung logistikintensiver Unternehmen in unmittelbarer Nähe zu Bahn und Wasserstraße“, so Andrea Betz, Leiterin Immobilienwirtschaft im bayernhafen Passau, „auch der Artenschutz ist uns sehr wichtig. Natürlich ist die Bereitstellung von Industrie-, Gewerbe- und Verkehrsflächen unser Kerngeschäft, aber diese lassen sich ganz hervorragend mit Naturflächen verbinden. Unsere geplante Ökokontofläche in Passau ist ein Beispiel dafür.“

Flusskreuzschifffahrt

2020 legten im bayernhafen Passau 138 Flusskreuzfahrtschiffe an, wegen der Krise eine Reduktion um mehr als die Hälfte. bayernhafen investiert weiter in den Ausbau der Anlegestellen und Versorgungsmöglichkeiten für Flusskreuzfahrtschiffe in der Racklau. Die Erweiterung auf bis zu sieben Liegestellen inklusive Elektrifizierung ist geplant.

bayernhafen Passau Container Zug Seit 1. Februar 2021 ist der bayernhafen Passau (hier im Bild) in das KV-Netzwerk der TFG Transfracht eingebunden. Damit sind alle fünf trimodalen bayernhafen Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Regensburg und Passau fahrplanmäßig mit den deutschen Seehäfen per Schiene verbunden. (Bildquelle: bayernhafen / Michael Ziegler)